Am Ende eines Jahres ist es wohl üblich, einmal zurück zu blicken und vielleicht auch seine bisherige Lebensleistung kritisch zu würdigen. Da kann sich durchaus die Frage stellen: „Hat man das Jahr geruhsam verbracht, oder wieder einmal „geschuftet“, „gearbeitet wie ein Pferd (ein Maulesel)“
„Lavorato come un mulo“
Mit einem Maulesel verbindet man aber nicht nur eine große Arbeitsleistung, Einsatzbereitschaft und Fleiß, sondern auch Engstirnigkeit, Eigensinn, ja Sturheit! „Stur wie ein Maulesel“ ist eine durchaus gängige Umschreibung eines Menschen, der anderen Argumenten als den eigenen nicht zugänglich ist, „un testardo, un cocciuto (come un mulo)“ – ein „Dickkopf, Sturkopf“ also, für den man eine noch härtere Umschreibung in einer italienischen Redensart finden kann:
„Lui/lei ha una testa più dura della lava dell`Etna!“
er/sie hat einen härteren Kopf als die Lava des Ätna! Da sind wohl weitere Argumentationen nutzlos!
Solche gänzlich uneinsichtigen Menschen können einen schon „auf die Palme treiben“ –
„Mandare in bestia“
„zur Bestie werden lassen, in Rage bringen“! Meist fehlt solchen Personen die Fähigkeit, sich in andere Menschen hinein zu versetzen –
„Mettersi nei panni di qualcuno“
„sich die Kleider eines anderen Menschen anzuziehen, sich in dessen Lage einzufühlen“. Bisweilen findet sich die Erklärung für solch „stures“ Verhalten in der Tatsache, dass der Betroffene auf gar keine persönliche Leistung verweisen kann –
„Non avere né arte né parte“
„weder Kunst noch Partei haben“, keinen Beruf haben, ein „Faulpelz“ sein, ein „Nichtstuer, ein Taugenichts“
„un buono a nulla“, „un fannullone“,
der am Ende auch gar nicht bereit ist, daran etwas zu ändern – „non cambiarsi di una virgola“ – „sich nicht einmal um ein Komma (ein winziges Zeichen) zu ändern! Da ist dann wohl „Hopfen und Malz verloren“, da geht dann nichts mehr, zumal jeder weiß:
„l’ozio è il padre di tutti i vizi (dei vizi)“
„Müßiggang ist aller Laster Anfang!“ „Ahimé!“ – „Au weh!“ – wir halten uns da lieber an die Weisheit:
„chi si ferma è perduto“
„wer stehen bleibt (wer nichts tut), ist verloren“, oft mit der Redensart umschrieben „wer rastet – (der) rostet“!.
Noi stiamo in movimento – sicuramente !